Wenn ich jetzt sage "Husavik ist ein kleines Fischerdorf an der isländischen Nordküste" schimpfen vermutlich die Isländer und Islandkenner, weil es vermutlich der größte Ort weit und breit ist, aber auf mich wirkte es eben doch wie ein Fischerdorf :-)
Husavik ist auch sowas wie die isländische Walhauptstadt, weil in der Bucht oft Wale beobachtet werden können. Dementsprechend kann man auch Whale Watching Bootsfahrten machen. Das wollten wir!!! Leider war am ersten Tag das Wetter so stürmisch, dass die Fahrten abgesagt wurden. Am zweiten Tag hatten wir aber Glück.
Natürlich kann es nie eine Garantie geben, dass man tatsächlich einen Wal sieht, also ist man mal vorsichtig optimistisch, aber grundsätzlich schon etwas skeptisch. Und darum freut man sich über eine schöne Aussicht auf die Küste, ...
... und wenn man dann noch am Horizont ein Segelschiff entdeckt, fühlt man sich rd. 100 Jahre zurück versetzt (oder wird an diese Fernsehserie vor wahrscheinlich rd. 25 Jahren erinnert, in dem es um so ein Schiff ging; kann mich nicht mehr erinnern, was genau der Inhalt war, aber die Titelmelodie war traumhaft :-)).
Und weil es keine Wale gibt, beobachtet man halt die anderen Touristenboote ...
... und ist schon begeistert, wenn man Papageientaucher in Aktion erlebt. In der Nähe der Küste gibt es nämlich eine kleine Insel, auf der sie brüten. Die schauen schon lustig aus!
Und dann bricht Hektik am Boot aus! Am Ausguck steht nämlich eine Mitarbeiterin der Bootsgesellschaft und schreit "Wal auf 11 Uhr .... jetzt auf 1 Uhr ... und noch einer auf 6 Uhr" und so weiter und so weiter. Und natürlich rennen dann die TouristInnen im Bulk von links vorne nach rechts vorne nach hinten und so weiter und so weiter. Ist total beeindruckend, wenn man wirklich einen Wal sieht! Und bei uns waren es sooooo viele, wir hatten echt Glück. Mit der Zeit lernt man auch tatsächlich selbst, einen zu finden: Zuerst auf spritzende Fontainen achten, dann kommt irgendwann in der Nähe ein Walkopf raus, und wenn man Glück hat, macht er es besonders hübsch und winkt auch noch mit der Schwanzflosse. Ohhhhh :-)
Nur, das mit dem Fotomachen hat nicht so recht geklappt, dafür war ich doch meistens zu langsam.... Aber ein paar Waleckerln gibt's doch.
Vor der Bootsfahrt bekommt man übrigens ein Pulverl von der Bootsgesellschaft, damit einem nicht schlecht wird. Und die Anweisung, sich über die Reling zu beugen, falls es doch passiert... War dann aber gar nicht so schlimm. Und sooo arg kalt war's auch nicht. Zum Abschluss gab's übrigens heiße Schokolade und eine Mehlspeise an Board!
Nächster Wasserfall: Der Godafoss. Der heißt so, weil sie da früher Heiligenstatuen reingeworfen haben (warum, weiß ich nicht mehr...).
Danach ging's einmal um den "Mückensee", zum Glück ohne Mücken :-). Dort gibt es u.a. die Pseudokrater Skutustadir zu besichtigen, Überbleibsel von vulkanischen Aktivitäten. Ich weiß aber auch hier nicht, wieso "Pseudo" und nicht "richtige Krater" ... Schön ausgesehen hat's jedenfalls :-)
Nächster Stopp unserer Reiseroute waren die Höfdi Gärten, und ich war ehrlich gesagt etwas skeptisch, ob mich das interessiert. War dann aber auch sehenswert. Man wandert einen kleinen Weg durch ein Wäldchen, ...
... bis man an einen kleinen See mit interessanten Steingebilden kommt (ob das wieder Trolle sind?).
Uiii, eine Höhle!!! Hoffentlich schläft der Troll ...
Um zum heutigen Abschluss ein paar Bilder der Steinformationen von Dimmuborgi.
Sieht das letzte nicht so aus, als würde da ein Vogel sitzen???
Die TouristInnen, die nicht so geologisch bewandert oder interessiert sind, werden übrigens mit der Geschichte nach Dimmuborgi gelockt, dass dort die isländischen Weihnachtsbrüder wohnen. Dabei handelt es sich um ein isländisches "Märchen" (oder Sage, Legende etc.) von 13 Brüdern, von denen jeweils einer an den 13 Tagen vor Weihnachten durch die Gegend zieht und die Häuser der Menschen besucht. Quasi eine Mischung aus Adventkalender und Nikolo. Ich glaub aber nicht, dass die Weihnachtsbrüder Geschenke bringen - eher stellen sie was an, wenn man ihnen nicht die jeweils bevorzugte Leckerei anbietet. Ziemlich kompliziert :-) Ich hab aber vor, euch in der Adventszeit mehr darüber zu erzählen!
Hier jedenfalls mal ein paar erste Bilder, wie so ein Weihnachtsbruder aussehen könnte, ...
Übrigens: In Dimmuborgi steht auch der Thron des Weihnachtsmanns!
Wow! Tolle Bilder! Island muss wunderschön sein!
AntwortenLöschenLG Chucky