Von Pilsen aus sind wir mit dem Bus nach Karlsbad gefahren. War urheiß im Bus - weil die Profis sich sofort auf die "richtige" (schattige) Busseite gesetzt haben und für uns nur noch die pralle Sonne übrig blieb. Naja. Man will ja nicht meckern. Das schöne Wetter hielt auch während des Aufenthalts an. Fast 30 Grad sind schon was Feines, wenn man sonst so um die 10 hat. Hab sogar ein bissi Farbe bekommen :-)
Aber jetzt zu Karlsbad. Ein sehr interessanter Ort, was die "Architektur" angeht. Karlsbad liegt in einem Tal, durch das ein Fluss fliesst. Auf jeder "Uferseite" erstreckt sich - lang und schmal - quasi das City Centre - eine Hauptstraße mit teuren Geschäften und Restaurants. Daneben erheben sich mehr oder weniger sofort auf beiden Seiten Hügel. Die ganze Stadt besteht also nur aus bergauf und bergab, teilweise mit 23% Gefälle. Ufff!!! Unser Hotel lag auch auf einem der Hügel, was nach einem Tag voller Herumlaufen ganz schön anstrengend war :-) Dafür wurde man aber auch mit einem schönen Ausblick belohnt.
Man merkt sofort, dass es sich hier um einen reichen Kurort handelt. Alles ist total schick und schön hergerichtet. Noble Bauten, Zuckergusshäuser, und ich hab noch nie an einem Ort so viele so große Villen gesehen.
Einziger Schandfleck ist ein Überbleibsel des Kommunismus - ein Hotel mit angeschlossener Therme. Sehr häßlich! Insbesondere inmitten all der Prunkbauten!
Ein bissi Disney Land-mäßig, aber trotzdem hübsch: Die russische Kirche
Karlsbad ist nicht zuletzt für die vielen Heilquellen berühmt. Denen widmet sich die Stadt auch ausgiebig und weiß offenbar schon sehr lange, diese auch wirtschaftlich zu nutzen. Der Tourismus boomt :-) Ist aber alles sehr stilvoll gemacht. Da gibt es z.B. Kolonaden, in denen die Brunnen untergebracht sind, ...
... oder "altehrwürdige" Bäder.
Nochmal zurück zu den Hügeln. Das impliziert natürlich, dass man dort auch gut wandern kann. Alles für die Gesundheit, sozusagen. Es gibt aber auch Bähnchen auf den Hügel rauf, und mit ein bisschen Überzeugungsarbeit durfte ich dann eines nutzen, und wir sind zur Dianawarte raufgefahren. (Der Aufstieg wäre zwar zeitmäßig nicht so schlimm gewesen, aber vermutlich ziemlich steil. Ich war froh, dass ich fahren durfte :-)).
Von dort oben hatte man dann einen guten Überblick über Karlsbad.
Um doch noch ein bisschen sportlich zu sein, haben wir beschlossen, von der Warte zum Hirschsprung zu gehen. Damit war ich einverstanden, weil es abwärts ging, nah war und es dort was zu sehen gab. Die Legende besagt nämlich, dass die heißen Heilquellen von König Karl entdeckt wurden, als er auf Hirschjagd war. Der schlaue Hirsch ist in eine heiße Quelle gesprungen, die Hunde hinterher - und waren natürlich überrascht und haben gejault. Der Hirsch war weg, aber Karl hat Karlsbad gegründet. Zum Gedenken hat man an dieser Stelle einen Gamsbock auf einen Stein gestellt. Keine Ahnung, warum es kein Hirsch ist. Und der Reiseführer sagt außerdem, dass die Legende Blödsinn ist, weil schon lange vor Karl in Karlsbad eine Siedlung war.
Naja. Ich mag ja solche Stories, und wollte natürlich auch den Gamsbock sehen. Also sind wir mal losmarschiert.
Leider ist der Weg nicht sooo super beschildert.
Nach einer Weile kommt also Skepsis auf, ob wir noch richtig sind. Immerhin sollte es nur 1 km oder so sein, und wir sind schon länger unterwegs.
Zumindest gibt's unterwegs "Unterhaltung". Wir kreuzen das Bähnchen, finden ein Kreuz und einen Obelisken.
Aber immer noch kein Gamsbock. Dafür ein paar weitere Aussichtspunkte, bei denen man aber auch nichts Anderes sieht als von der Warte.
Hm.
Ob wir noch richtig sind???
Und dann, endlich - da ist er!!!!
Allerdings war ich dann doch eher enttäuscht. Der ist ja uuuuuur klein!!!! Und gscheit fotografieren kann man ihn auch nicht, weil er einem nur den Popo hinstreckt. Hmpf.
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