Auf unserer Dingle-Rundfahrt hat jemand dem Auto weh getan. Ist einfach so reingefahren. So gemein. Die hintere Tür war dann ziemlich verbeult - und für mich hieß es erst mal, mich mit der Versicherung auseinander zu setzen. Ich ruf also an, und der Schuldige hat auch schon brav gemeldet. Sie wollen sich den Schaden an meinem Auto anschauen und mir dann sagen, wie's weiter geht. Nur, der Sachverständige ist in Cork... Sie haben aber relativ schnell eingesehen, dass ich nicht nach Cork fahre und haben mir eine Werkstatt in der Nähe gesucht. Zu der bin ich dann hin - hab sie auch gleich beim 2. Versuch gefunden ;-) Dort wird alles ganz genau angeschaut und Fotos gemacht. Dafür machen sie auch die verbeulte Tür auf. Ich denk mir - oh, oh, ob die wieder zu geht? Funktioniert aber. In der Werkstatt meinen sie, weil mein Auto noch so brand new ist, gilt die Tür als nicht mehr zu reparieren und wird gesamt ausgetauscht. Sie müssen das von der Versicherung absegnen lassen und melden sich dann wieder.
Haben sie auch gleich am nächsten Tag. Ich soll das Auto am nächsten Tag hinbringen und bekomme ein Mietauto. Auf dem Weg zurück von der Arbeit - also gut 24 h nach der "Untersuchung" - beschließt mein Auto dann übrigens, dass die verbeulte Tür doch nicht wieder ganz zu gemacht wurde und piepst. Hm.
Am nächsten Tag gebe ich also mein Auto in Pflege und bekomme ein Mietauto. Ist das gleiche wie meines, nur schwarz, fährt sich aber trotzdem gaaaanz anders :-)
Mit dem kurve ich 3 Tage herum - bin soooo tapfer - und dann bekomme ich mein Auto ganz pünktlich wieder. Frisch geputzt innen und außen. Riecht auch ganz neu, und ein paar Kratzer haben sie mir auch ausgebessert. Beim Putzen haben sie allerdings den Plüschtierzoo etwas in Unordnung gebracht, und ich brauche ein paar Tage, bis ich alle Autobewohner wieder finde und wieder auf ihren Platz setze.
Zwei Herausforderungen, die mit dem ganzen noch verbunden waren:
1. Das Mietauto war nicht vollgetankt - ich soll es aber mit gleich vollem Tank zurück bringen. Hmpf. Muss also schätzen, wieviel Benzin wohl verbraucht wurde. Hat aber gut geklappt.
2. Die von der Mietwagenfirma verrechnen die Kosten für das Mietauto direkt der Werkstatt, aber ich muss die Versicherung zahlen. Das find ich nicht ok. Nach 3 Telefonaten und ca. 4 Wochen sieht das auch die Versicherung ein und ich bekomme einen Scheck zur Rückerstattung meiner Kosten. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie ich den einlösen kann (erster Versuch ist schon fehlgeschlagen; weitere Versuche gestalten sich schwierig, da die Banköffnungszeiten noch berufstätigenunfreundlicher sind als in Österreich...)
Gut. Hab ich also mein Auto wieder. Für ca. eine Woche. Dann tritt es nämlich in Streik. Eines morgens kann ich zwar den Motor starten, aber egal in welchem Gang ich auch noch so viel Gas gebe - nix tut sich. Hm. Was tun? Nach einigem Überlegen entschließe ich mich dann, bei Volkswagen anzurufen, die haben einen Pannendienst für neue Autos. Die schicken mir den hiesigen ÖAMTC. Der kommt überpünktlich, guckt, und sagt, er glaubt, er weiß woran's liegt, kann's auch vorübergehend reparieren - aber dann kann's sein, dass ich wieder irgendwo liegen bleib. Das will ich natürlich nicht. Also beschließen wir, dass sie das Auto am nächsten Tag abholen und in die Werkstatt bringen.
Am nächsten Tag kommt also wieder quasi-ÖAMTC. Ein einziger Mann mit einem riesigen Auto. In meiner engen Gasse. Hat natürlich keine Chance, mein gut eingeparktes Auto aus seiner Parklücke zu bekommen. Ich wunder mich ein bisschen - die haben ja eh gestern gesehen, wo und wie das Auto steht??? Nach ein bisschen herumtelefonieren zeigt sich, dass kein Kollege Zeit hat, zur Hilfe zu kommen, und das ganze wird auf den nächsten Tag verschoben. Etwa 15 Minuten später rufen sie mich dann aber wieder an. Jetzt kommt doch ein Kollege, ich soll den Schlüssel runter bringen, sie nehmen das Auto mit.
Dann war's also weg...
In der Zwischenzeit war schon ausgemacht, dass ich ein Mietauto bekomme. Wieder mal... Während das erste allerdings zur Werkstatt gebracht wurde - sehr bequem ;-) - musste ich mir das zweite selbst abholen. D.h. ein 5,5 km Spaziergang in der Früh... Zum Glück hatten sie wieder ein Automatik-Auto für mich, allerdings ein riiiiesiges. Kommt frisch aus der Waschstraße. Als der Vermieter den Kofferraum aufmacht, um mir das Reserverad zu zeigen, tropft's dort fröhlich vor sich hin.
Guuut. Mit dem bin ich dann wieder 3 Tage durch die Gegend gefahren. Mal abgesehen, dass es riiiiesig war, war's nicht so bequem zu fahren. Hatte keinen Scheibenwischer hinten (was in Irland relativ blöd ist, weil es hier ab und zu mal regnet), und die Zentralverriegelung hab ich auch nicht gefunden. Länger wurde es übrigens nicht bereit gestellt. Macht ja nix. Mein Auto ist ja eh bald wieder repariert. Hab nämlich in der Zwischenzeit regen Telefonkontakt mit der Werkstatt. Es ist ein Teil im Schaltgetriebe kaputt, das müssen sie austauschen.
Als ich das Auto zurück gebe (selbe Herausforderung bzw. nicht vollem Tank ...), werde ich von der Vermietstelle zurück zur Wohnung geführt. Zwar mit Umweg und Wartezeit - wäre vermutlich zu Fuß genauso schnell gewesen - aber immerhin (es hat ziemlich geschüttet, und man ist ja bequem ;-)).
Nun gut. Also bin ich jetzt autolos. Nach den 3 Tagen ist mein Auto immer noch nicht repariert. Ich fahre Bus... und telefoniere alle 2 Tage mit der Werkstatt. Das Teil gibt's nicht in Irland, muss aus UK geschickt werden. Das Teil gibt's nicht in UK, muss aus Deutschland geschickt werden. Das Teil gibt's nicht in Deutschland. Das Teil kommt in 2 Tagen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 30%. Grrrrrrr.
Ok. Mit der Zeit werde ich doch eher sauer und unfreundlich zu den Werkstattmenschen.... Vor allem auch, weil die nie anrufen, wenn sie's versprochen haben, und ich ihnen immer nachrennen muss...
Dann kommt aber doch die gute Nachricht. Das Teil ist da! Mein Auto ist repariert! Ich kann's abholen!
Yippie :-)
Seit gestern hab ich also mein Auto wieder. Es ist immer noch ganz sauber und riecht neu. Und hoffentlich fährt es jetzt wieder brav.
Es waren übrigens exakt 4 Wochen seitdem's abgeholt wurde...
Soviel zur deutschen Qualitätsarbeit und Verlässlichkeit.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen