Samstag, 15. Juni 2019

12 weeks after - oder: Flügelchen wieder ganz

In den letzten drei Wochen hab ich also brav Übungen gemacht - alle drei Sets :-). Und versucht, den Arm so normal wie möglich zu benutzen. Manche Dinge gehen, manche nicht so. Nach einer mittelguten Woche hatte ich eine supergute, wo alles leicht ging und nix weh tat. Und dann kam eine schlechte Woche, in der es dauernd in der Schulter gestochen hat, der Arm ganz schwer war und dauernd in die offenbar Schonposition des Angewinkeltseins ging, und ich insgesamt erschöpft war. Und mich gefragt habe, ob das am Wetter liegt, weil es im Moment hier in Dublin recht winterlich ist, mit 10 Grad und Regen.

Diesen Mittwoch hatte ich wieder einen Termin im Krankenhaus. Mit dem Taxi hin, Nummer ziehen. Äh, ja. Gibt keine Nummern?!? Bissl planlos rumstehen, bis jemand kommt, um die Nummernrolle zu ersetzen, alle PatientInnen hinstürzen (lustig anzusehen, wenn man bedenkt, dass es sich um die Bones and Joints Unit handelt, also alle mit Krücken, Schlingen, Gips etc. versehen sind), und ich schließlich auch eine Nummer bekomme. Kurz warten bis zur Registrierung, wieder kurz warten, bis ich zum Röntgen aufgerufen werde und mich dort registriere. Dort ist dann ziemlich viel los gewesen, gab nicht mal einen freien Sessel im Wartebereich. Hab mir die Wartezeit stehend mit Schmetterling-Anmalen vertrieben und war erstaunt, keine komischen Blicke zu ernten.

Beim Röntgen war dieses Mal ein männlicher Assistenzarzt, der deutlich vorsichtiger war als die jungen Damen davor. Nach diversen Posen wurde ich wieder in den Wartebereich geschickt und bald mal aufgerufen. Ich kam ins selbe Untersuchungskammerl wie bei der allerersten Kontrolle, hatte aber einen anderen Assistenzarzt als bislang. Der wieder die gleichen Fragen gestellt hat wie schon die 3x vorher ... Bissl vorzeigen, was ich schon alles kann, dann ist er wieder weg. Die Wartezeit nutze ich, um mir mein Röntgenbild anzuschauen und bin begeistert. Sieht meines Erachtens voll schön aus. Die Oberarmkugel ist wieder eine Kugel, nix steht mehr weg, ich kann nicht mal irgendeinen Strich oder so erkennen, wo der Bruch war.

Nach kurzer Zeit kommt dann der "richtige Arzt", auch hier dieses Mal ein anderer als bisher. Der ist aber viel freundlicher als der andere :-) Stellt wieder ein paar Fragen, lässt mich zeigen, wie weit ich den Arm heben kann, guckt sich das Röntgenbild an und meint auch, dass es perfekt ist :-) Yippie!

Aber die Muskeln etc. sind halt alle steif, verspannt und verkürzt. Ich soll in den nächsten Wochen viel Physiotherapie machen. So, wie ich mich nach 1 Jahr nach dem Unfall bewegen kann, wird es wohl für immer bleiben, aber ich bin ja jung und das werden wir schon hinkriegen. Das ist motivierend :-) In 3 Monaten soll ich wieder kommen, wenn ich das richtig verstehe, ist dass dann das letzte Mal.

Am Freitag hatte ich dann auch wieder einen Termin mit der Physiotherapeutin. Nach einer Woche aua und einer Nacht ohne Schlaf war ich skeptisch, dass das gut gehen wird :-) Weil "mein" Taxifahrer noch einen anderen Termin hatte, hab ich mich schon früher abholen lassen und die Wartezeit im Krankenhaus dazu genutzt, die Kantine zu suchen und dort zu frühstücken. War jetzt nicht soooo toll.

Die Physiotherapeutin hat dann ein bissl an meinem Arm herumgezogen und -gedrückt und festgestellt, dass es schon deutlich mobiler ist, aber doch noch ziemlich hakt. Dann hat sie massiert und weiter gedrückt. Auauaua. Ich lag dabei auf einem Krankenbett, meine linke Hand am Bauch. Ich glaub, dort hab ich jetzt blaue Flecken und Fingernägelwunden, weil die linke Hand sich doch etwas mitverkrampft hat :-)

Bin aber auch lt. ihr auf dem Weg der Besserung. Ich soll die alten Übungen weiter machen. 2 der Dehnungsübungen ein bissl anders, intensiver. Und dann hab ich neue Übungen bekommen, zur Kräftigung der Arm- und Schultermuskeln (Rücken kommt dann offenbar auch noch irgendwann). Mit Gummiband. Und ich soll die Übungen so machen, dass sie weh tun. Hmpf. Dafür soll ich aber auch lieb sein zur Schulter und ihr warme Duschen und Wärmekissen gönnen - auch das, damit die Muskeln lockerer werden.

In 3 Wochen gibt's den nächsten Termin.

Heute sind es 12 Wochen nach dem Unfall, das fühlt sich schon lange an. Aber in Anbetracht des Fortschritts, der sich seitdem einstellt, bin ich doch recht zuversichtlich, dass ich irgendwann, und hoffentlich recht schnell, wieder unkaputt bin. Und das Röntgenbild, und die Rückmeldungen von Arzt und Physiotherapeutin helfen auch :-)


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