Sonntag, 24. März 2019

Samstagsprogramm - oder die Geschichte des lahmen Flügels

Gestern Früh habe ih nach einem einwöchigen Irlandurlaub meine Gäaste um 5 Uhr zum Flughafen gebracht. Voll motiviert von der dadurch gewonnenen Tagesfreizeit - was man nicht alles erledigen kann, wenn man schon um 6 wieder zurück ist und nicht mehr schlafen gehen kann/mag, hab ich mal die Wohnung zusammen geräumt, Wäsche und Geschirr gewaschen, Ballettstunden gebucht, Mails beantwortet und ein bissl was gearbeitet.

Um ca. 10 Uhr bin ich zu Fuß ins Fitnesscenter, nur mit Handtuch und Buch bewaffnet. Und dann ist es passiert... Völlig grundlos (nix nass oder rutschig, nicht verheddert oder gestolpert) bin ich gestürzt und ziemlich heftig auf die rechte Schulter geknallt. Aua. Aufgerappelt und ins Fitnesscenter. 2 Finger waren ziemlich angeschrammt, also bin ich ins Bad und hab sie abgewaschen. Da es nicht zu bluten aufgehört hat, bin ich zur Rezeption. Da war mir dann schon ziemlich schwummrig, und ich hab mich mal hingesetzt, während meine Finger desinfiziert und bepflastert wurden. Schulter tat auch noch weh, und der Arm wurde immer gefühlloser. Irgendwann hatte ich dann das Gefühl, ihn überhaupt nicht mehr bewegen zu können. Hab dann einen Eisbeutel drauf bekommen, was zuerst geholfen hat, dann aber noch mehr weh getan hat.

Irgendwann haben wir dann beschlossen, die Rettung zu rufen, die dann auch bald kam. Die konnten aber nur feststellen, dass das Schlüsselbein nicht gebrochen ist. Was aber sonst los ist, war nicht klar. Somit bekam ich ein Pfeifchen mit Schmerzmitteln (von da an hat sich alles gedreht und ich hab nur noch Sternchen gesehen) und wurde ins Krankenhaus geführt. Zwischendurch hat sich der Sanitäter immer wieder ob der bumpy roads entschuldigt. :-)

In der Notaufnahme ging es dann zuerst einmal zum Röntgen, mit der Diagnose, dass die Schulter nichr gebrochen, sondern nur ausgekugelt ist. Sie können sie wieder einrenken - entweder mit noch einem Drogenpfeifchen oder unter Vollnarkose. Auf die Nachfrage, ob das Einrenken wirklich so weh tut wie man immer im Film sieht, kam ein Ja, also hab ich mich für die Narkose entschieden. In der Zwischenzeit war mi ur kalt geworden, und die Lernschwester, die mir eine Nadel stecken und Blut abnehmen soll, meint "you're soooo cold, there is no blood...". Sie holt Hilfe, und dann klappt es doch.

Wurde also sediert, und als ich nach ca. 5 Minuten wieder da war, war der Arm in einer Schlinge und ich wurde wieder zum Röntgen gebracht.

Ich schätze, dann war es so ca. 13 Uhr. Arm und Schulter waren deutlich besser (ich wurde immer wieder gefragt, den Schmerz an einer Skala von 1-10 zu bewerten), tat aber schon noch weh. Die Schwester sagt, das ist normal. Ich werde in meinem Bett auf einen Korridor geschoben und warte und warte und warte. Viel Personal läuft ständig durch die Gegend, ich will nicht stören (die meisten der anderen Patienten, die vorbei geschoben werde, sehen deutlich ärger mitgenommen aus).

Irgendwann frage ich dann doch, wie's weiter geht. Der Doktor schaut sich das Röntgenbild an und wird mir dann sagen, wie's weiter geht. Er kommt dann auch um 16.30 und sagt, das Einrenken hat nicht ganz funktioniert, und da ist auch ein kleiner Bruch. Er möchte es nochmals probieren, bevor er die Orthopäden holt. In einer halben Stunde bin ich wieder dran.

In der Zwischenzeit tut der Arm wieder sehr weh, und das Warten wird lang. Ich hab nix, um mich zu beschäftigen und fühle mich auch ziemlich allein gelassen. Will zu meiner Mami!!!

Um 18 Uhr werde ich wieder geholt (vun den Schestern kommt ein "nice to see you again"), narkotisert, und dieses Mal dauert es rd. 15 Minuten. Es geht wieder zum Röntgen und auf einen anderen Korridor zum Warten. Schulter fühlt sich ganz gut an.

Um ca. 19 Uhr kommt der Arzt und ist happy - Schulter da, wo alles hin gehört und der Bruch ist nicht schlimm. Ich soll den Arm in der Schlinge lassen und am Mittwoch vom Orthopäden untersuchen lassen. Dann zieht er mir noch die Nadel aus dem Arm (und kichert, als er den Standardspruch "fest auf's Wattwbäuschchen drücken" sagt und merkt, dass mir dazu ja die andere Hand fehlt), un erklärt mir, dass sie heute einen ruhigen Tag in der Notaufnahme hatten.

Er bringt mich zur Anmeldung, wo ich mie ein Taxi rufe. Das kommt aus bald, mit einem sehr netten Fahrer, der mich dann auch bis in die Wohnung bringt. Es is ca. 20 Uhr, und ich bin urmüde, aber froh, dass die Schulter nicht mehr weh tut. Letzte Herausforderung des Tages ist dann, mich einhändig aus den Fetzen meines Pullis (wurde im Krankenwagen stückerlweise aufgeschnitten), die unter der Armhalterung eingeklemmt sind, zu schälen.

Die erste Nacht war ganz ok, Schmerz ist bislang auch nicht zurück gekehrt, aber der Alltag mit nur einem mobilen linken Arm ist ein bissl eine Herausforderung :-)

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