Mittwoch, 11. März 2015

Docklands Walk

Am Samstag war ich mal wieder bei einer Pensionistenstadtwanderung. Diesmal ging's um die Docklands, genauer gesagt deren Nordufer. Zuerst einmal ging's ins Inner Dock. Da bin ich sicher auch schon 100 Mal vorbeigelaufen, aber nie reingegangen.Drinnen gibt es eine der ersten Wohnhausanlagen in Dublin, und irgendwie hat mich das ziemlich an Hamburg erinnert :-)




Am Eingang des Docks gibt es das Harbour Master's Pub - das fälschlicherweise so heißt. In diesem Gebäude war nämlich nie der harbour master, sondern "lediglich" der dock master untergebracht. Interessant übrigens auch die Geschichte der Docks. Man hat die ursprünglich angelegt, weil die Liffey so stark von Frachtschiffen befahren war, dass für das Ein- und Ausladen ein regelrechter Stau entstand. Also wurden die Docks gebaut, quasi als Ausweichbuchten. Das Blöde war nur, dass, bis die Docks endlich fertig waren, die Technik fortgeschritten war und die Schiffe immer größer wurden. Somit haben sie dann nicht mehr durch die Dockeinfahrt gepasst und die Docks wurden nur vereinzelt für ein paar kleinere Boote benutzt und sind später total verkommen und erst kürzlich wieder belebt worden. Hm. Planung ist alles :-)



Weiter ging's dann zum CHQ Building, das heute ein Einkaufszentrum ist. Allerdings sind kaum Geschäfte drin, weil es nicht gerade laufkundschaftfreundlich gelegen ist und somit für die Händler nicht sonderlich attraktiv. Interessante Geschichte aber auch hier. Im 19. Jahrhundert war es eines der größten Gebäude in Dublin und ein riesiges Warenlager für die Docks. Die Deckenkonstruktion ist etwas ganz Besonderes und geschützt.



Und dann hab ich noch gelernt, dass die Personen des famine Denkmals "echte Menschen" darstellen, die während der großen Hungersnot nach Kanada ausgewandert sind, die Fahrt überlebt und dort gut Fuß gefasst haben. Echte Erfolgsstories trotz des traurigen und schwierigen Hintergrunds also. Und in Kanada gibt es das gleiche Denkmal.


Zum Abschluss dann noch die Jeannie Johnston, ein famine ship. Während andere skipper mit der Überfahrt viel Geld verdienen wollten, wurden auf der JJ nur angemessene Preise verlangt und auf jeder Überfahrt ist ein Arzt mitgefahren. Kein einziger Passagier ist je gestorben. Als der rush auf die USA dann nachgelassen hat, ist der skipper wieder auf reinen Frachttransport umgestiegen - und das Schiff ist gesunken. Die ganze Besatzung konnte gerettet werden - wieder ein kleines Wunder. Darum wurde sie schließlich nachgebaut und ist jetzt ein Museum.


Als ich dann wieder zurück gegangen bin, sind mir Massen an Ruderern auf der Liffey aufgefallen ...


... und ich konnte endlich mal einen Blick auf die neueste, erst vor ein paar Monaten eröffnete, Brücke werfen.


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