Dienstag, 10. März 2015

Autoversicherung

Per Mitte März muss ich meine Autoversicherung verlängern. Ich hab ein Angebot von meiner aktuellen Versicherung bekommen - allerdings um rd. EUR 150 teurer als letztes Jahr. Ohne Schadensfall, mit Loyalitäts- und Onlinebonus. Das kann's ja wohl nicht sein? Ich rufe also an und bekomme die Info, das ist, weil ich einen österreichischen Führerschein hab und sie einem ein Jahr Zeit geben, einen irischen zu bekommen, dann wird die Gebühr teurer. Ich erkläre ihnen, ich hab auch einen irischen Führerschein. Somit machen sie mir am Telefon ein neues Angebot, ca. EUR 30 günstiger als im Vorjahr. Klingt ok. Aber ich muss in eine Zweigstelle und denen meinen irischen Führerschein zeigen, erst dann kann es verlängert werden.

Da die Öffnungszeiten nicht sehr arbeitnehmerfreundlich sind - 9.00-17.15 - gehe ich am Freitag früher von der Arbeit weg und fahre nach Dun Laoghaire, zur nächsten Zweigstelle. Dort warte ich mal eine Weile, und  als ich drankomme, funktioniert das System nicht. Als es dann endlich läuft, bekomme ich die Info, die Polizze kann nicht verlängert werden, weil nur ich, nicht aber meine beiden Mitversicherten einen irischen Führerschein haben, und sie die österreichischen Führerscheine nicht versichern können. Na super - und deswegen bin ich extra hingefahren?!? Das hätte ja schon der am Telefon sagen können?!?

Einigermaßen sauer schreibe ich am Sonntag ein Beschwerdemail an den customer service über das unprofessionelle Verhalten, das mich Zeit und Geld (Benzin, Parkgebühren) gekostet hat, und dass ich  überprüfen werde, inwieweit sich ihre Versicherungspolitik mit den Antidiskriminierungsrichtlinien der EU vereinbaren lassen. Immerhin sollte ein österreichischer Führerschein hier genauso gelten?!

Parallel versuche ich von diversen anderen Versicherungen online Kostenvoranschläge zu bekommen. Bei einem Teil funktioniert es nicht, weil meine Adresse nicht anerkannt wird (blöd, wenn man nur einen Namen der Anlage, aber keine Straßenadresse hat...). Bei einem anderen Teil bekomme ich die Meldung, dass online kein Angebot gemacht werden soll, ich aber anrufen kann. Und bei einem dritten Teil bekomme ich zwar ein Angebot für mich, kann aber keine zusätzlichen Fahrer angeben. Gmpf.

Und dann hab ich noch einen Brief von einem Autofahrerclub, die damit werben, für einen die günstigste Versicherung zu finden. Man muss aber anrufen, online geht gar nix. Also rufe ich an. Sie können mir gerne ein Angebot machen, sie haben auch kein Problem mit den österreichischen Führerscheinen, aber ich muss sie ihnen per Post schicken. Die Originale. Zur Überprüfung. Ich: das mach ich sicher nicht; erstens ist der Post ja nicht unbedingt zu trauen, zweitens hab ich ja dann eine Weile keinen Führerschein. Ob sie keine Zweigstelle haben, denen ich die Führerscheine zeigen kann. - Geht aber nicht, ist eben policy, dass man es mit der Post schicken muss. Ich gebe auf und frage nach einem Kostenvoranschlag nur für mich, ohne zusätzliche Fahrer. Weil, meinen irischen Führerschein wollen sie dafür nicht mal sehen...

Ich bekomme also ein Angebot, will aber nicht gleich abschließen, weil ich ein günstigeres Angebot "nur für mich" von einem der online Kostenvoranschläge hab und die Leistungen erst miteinander vergleichen will.

Während ich das mache, bekomme ich einen Anruf von  der aktuellen Versicherung. Sie haben mein Beschwerdemail bekommen, und es tut ihnen furchtbar leid. Alles war Blödsinn. Natürlich versichern sie mich und meine anderen Fahrer auch mit österreichischen Führerscheinen. Und zum günstigen Tarif. Und die entstandenen Unkosten bekomme ich auch ersetzt. Wir einigen uns am Telefon auf einen Betrag, der ca. EUR 50 unter dem Vorjahr liegt, und mit den Mitversicherten günstiger ist als die Angebote der anderen "nur für mich". Anscheinend liegt da jetzt keine Berechnungsgrundlage mehr dahinter, sondern nur noch Schadensbegrenzung?!? Drohung mit EU-Recht wirkt anscheinend :-)

Jedenfalls ruft dann 5 Minuten später jemand vom Call Center an und wir schließen die Versicherung ab. Und weiter 5 Minuten später hab ich schon das Mail mit den Unterlagen inkl. dem Versicherungspickerl, das ans Auto muss.

Somit zeigt sich wieder mal: Erstens, ich bin eindeutig ein Magnet für nicht-funktionierende administrative Dinge. Zweitens, beschweren zahlt sich aus.

Und übermorgen geht's zum Autoservice (telefonisch vereinbarter Termin, da sich auf das online Kontakformular mal wieder niemand gemeldet hat - siehe erstens im letzten Absatz...).

1 Kommentar:

  1. Da scheinst Du insgesamt viel Glueck mit der Versicherung gehabt zu haben :-)

    Es war fuer mich, der 11 Jahre in Deutschland schadensfrei gefahren ist, praktisch unmoeglich, in Irland eine KFZ-Versicherung zu bekommen.

    Man muss alles 10 mal einreichen, stundenlang rumtelefonieren, uebersetzen lassen etc. etc., und selbst dann erhaelt man mit viel Glueck und Biegen und Brechen nur eine aeusserst "guenstige" Versicherung fuer 1400 Euro im Jahr fuer nen Mini-Micra.

    Also Achtung! Taxi fahren koennte billiger sein (und das ist mein Ernst!)

    Da haben die Iren irgendwie generell 'n Problem...

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